Pfarre Sankt Leonhard
Gottesdienst (Hl. Messe oder Wort-Gottes-Feier)
Donnerstag: | 18:00 | Gottesdienst im Pfarrheim |
Samstag: | 18:00 | Gottesdienst in der Pfarrkirche |
Sonntag: | 07:45 | Gottesdienst in der Pfarrkirche |
Gottesdiensteinteilung im Pfarrverband
Kanzlei: Mo 8.00 - 11.00 Uhr
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Geschichte:
Das Gebiet der Pfarre St. Leonhard am Hornerwald gehört zu den am spätesten gerodeten und kultivierten Gegenden unserer Heimat. Erst im 18. Jahrhundert setzten Rodung und Besiedlung durch Holzfäller aus Steiermark, Kärnten, Salzburg, Bayern, Schwaben und der Pfalz ein.
Das Pfarrgedenkbuch berichtet: „Die eingewanderten Holzknechte erhielten die Erlaubnis, ihre aufgeschlagenen Waldhütten lebenslänglich zu besitzen und soviel Waldung zum Feldbau abzustocken, als sie für hinlänglich finden werden, sich und ihre Familien ernähren zu können.“
Um 1759 begann auf Betreiben des Grundherrn Graf Philipp Hoyos von Horn der Kirchenbau auf der „Lampelhöhe“, wobei die Bevölkerung kräftig mithelfen musste.
1770 kam es zu Widersetzlichkeiten gegen den Waldaufseher Wunderbaldinger (Kreuz am Friedhof) und Robotverweigerung. Mehrere Familien wurden damals strafweise an die Türkengrenze im Banat verbannt.
Am 28. August 1777 wurde die Kirche schließlich dem heiligen Leonhard geweiht und zur Pfarrkirche erhoben.
Sie ist ein weithin sichtbarer Bau, ein Wahrzeichen für die ganze Gegend von beachtlichen Ausmaßen: Länge: 31 Meter, Breite 13 Meter, Höhe 12 Meter, Turmhöhe 36 Meter.
Die flache Decke ist aus gewaltigen Balken von einst hier gewachsenen Bäumen, die Mauern sind vorwiegend Steinmauern.
Von der alten, sehr bescheidenen Einrichtung ist noch das Hochaltarbild „Verklärung des heiligen Leonhard“ aus der Schule des Kremser Schmidt an der linken Seitenwand erhalten.
1901 kamen die beiden Seitenaltäre des heiligen Josef und der Gottesmutter (Immakulata), von Leopold Hofer aus St. Pölten gestaltet, in die Kirche.
1908 erhielt die Kirche ihren bemerkenswerten neubarocken Hochaltar aus braun und grau marmoriertem Holz mit der zentralen polychromierten Statue des heiligen Leonhard, außen auf Volutenkonsolen flankiert von den bewegten Statuen der Heiligen Petrus und Paulus, im Aufsatzgiebel die Figur Gottvaters, ein „seltenes Beispiel eines neubarocken Altaraufbaues, noch dazu mit überdurchschnittlicher Qualität“ (Wilhelm Zotti „Kirchliche Kunst“).
Seitlich neben dem Hochaltar stehen die ebenfalls guten polychromierten neubarocken Statuen der Heiligen Urban (links) und Vitus (rechts) unter reichgeschnitzten, gotischen Vorbildern nachempfundenen Baldachinen auf ebensolchen Konsolen.
1909 folgte die neubarocke Kanzel, an der Brüstung polychromierte Reliefs Christus’ als Lehrer und der vier abendländischen Kirchenväter, am zwiebelförmigen Schalldeckel: Statue des heiligen Johannes des Täufers.
Hochaltar, Kanzel und seitliche Statuen stammen von dem bekannten Bildhauer Michael Plakolb aus Enns, der auch den neugotischen Hochaltar der Kirche Altpölla schuf.
Gegenüber der Kanzel hängt ein schönes Ölbild der heiligen Theresia von Avila in Florentiner Rahmen (Anf. 19. Jh.).
Die beiden vergoldeten und versilberten Ewig-Licht-Ampeln stammen wie auch die Kreuzwegbilder aus dem 19. Jahrhundert, das große ausdrucksstarke Kreuz an der rechten Seitenwand aus 1924.
Unter der Empore sind polychromierte Statuen des heiligen Antonius v. Padua und des heiligen Franziskus (um 1900), an der Emporenbrüstung eine neugotische Statue des heiligen Florian, neugotisch ist auch die Rahmung der Taufnische neben dem Josefsaltar.
Die barockisierende Architekturmalerei stammt wie auch die Deckenbilder („Anbetung des Lammes durch geistliche und weltliche Stände“ und „Fürbitte des heiligen Leonhard und anderer Heiliger“ im Chorgewölbe und in vier kartuschenförmigen Eckmedaillons die Bilder der vier Evangelisten und das Wappen der Familie Hoyos an der Langhausflachdecke) aus dem Jahre 1924.
Die Orgel wurde 1995 von Friedrich Heftner erbaut und im Oktober fertiggestellt. Sie besteht aus einem Hauptwerk (I. Manual), einem Schwellwerk (II. Manual) und den Pedalen, die mit 3 Normalkoppeln beliebig gekoppelt werden können.
Im Turm befinden sich eine Uhr (Werk aus 1835 von Thaddäus Böck aus Neupölla) und vier Glocken (1946).
1977 wurde aus Anlass des 200-Jahr-Weihejubiläums der Pfarrkirche das neue Pfarrheim durch Bischof Dr. Franz Zak geweiht, das auch gottesdienstlichen Zwecken dient.
Die einst polychromierte, nun zur Gänze vergoldete Herz-Jesu-Statue befand sich früher in der Kirche. Der moderne Kreuzweg stammt von Frau Hedwig Szelinger aus Wien.
In seinem Zentrum steht das am Kreuz durchbohrte Herz Jesu aus dem – in goldenen Strömen dargestellt – die Sakramente der Kirche fließen.
Am Sonntag nach dem Fest des heiligen Leonhard (6. November) ist St. Leonhard am Hornerwald das Ziel zahlreicher Wallfahrer aus dem ganzen Waldviertel, die besonders zum nachmittäglichen Leonhardiritt und der anschließenden Andacht in der Kirche kommen.
Renovierungen: 1957, 1982 und 2010 außen, 1960 und 1986 innen.